Um Dich zu finden

Amelie Rick
22. Juni 2020

Da saß ich nun in meinen Auto, ganz allein. Allein an einem Vormittag in meinem Auto. Wie lange hatte ich mich nach diesem Augenblick gesehnt? Mir stiegen kurz Tränen der Erleichterung in die Augen. Ein klein wenig Zeit für mich… wie schön!

In den letzten Wochen war ich immer und überall umgeben von meinem Sohnemann. Die Kita musste aufgrund von Corona schließen und wir zwei verbrachten die meiste Zeit des Tages zusammen. Zusammen mit Homeoffice, Studieren von zu Hause aus, Betreuung und Bespaßung, Haushalt und minimalen sozialen Kontakten nach außen. Wir meisterten das ganz gut, wie ich finde. Anstregend war es trotzdem. Das merkte ich vor allem dann, wenn mein Mann abends nach Hause kam, mir das Kind abnahm und ins Bett brachte: Die Anspannung fiel von mir ab und ich hatte gefühlt von einer auf die andere Sekunde keine Kraft mehr.

Nun saß ich also dort in diesem Auto und fuhr den Weg von der Kita wieder zurück nach Hause. Mein Sohn hatte sich wunderbar abgeben lassen und war überglücklich, seine Freunde wiedersehen zu dürfen. Allein das war schon ein riesiges Geschenk für mich. Doch hier hinter dem Steuer zu sitzen und die Ruhe zu genießen, war unbeschreiblich! Wie es so meine Art ist, wenn ich entspannt bin, fing ich relativ bald an, vor mich hinzusummen. Irgendwann entstand daraus eine Melodie und ein Text gesellte sich dazu. Diesen könnt Ihr heute lesen;-) Ich genoss das Gefühl, mich hier und jetzt ganz dem hingeben zu können, was mich aufatmen und lebendig fühlen lässt: Meinem Gott mein eigenes Lied zu singen…

Ich verliere mich dabei wirklich häufig selbst in den vielen Melodien und Textideen, die einfach so aus mir herausfließen, dass ich das Gefühl habe, mich im positiven Sinne in ihnen aufzulösen. Denn in diesem inneren Raum von Musik und Worten, den nur ich kenne, finde ich zum Grund meines Seins und zum Glück meines Lebens zurück. Immer und immer wieder…

Ich wünsche jedem von Euch so einen individuellen Zugang zu seinem Moment des göttlichen Glücks. Es lohnt sich, nach ihm zu suchen. Denn er lässt sich finden.

Hintergrund: Canva