Wieder einmal wurde mir etwas Zeit für mich geschenkt. Wieder einmal schließe ich die Wohnungstür, atme tief durch, mache mir einen Tee und setze mich ans Klavier. Ich spiele einige Akkorde. Langsam gesellt sich eine Melodie dazu. Ich beginne, diese zu wiederholen, weiterzuführen und in mein Herz hineinzuhören. Vielleicht möchte es sich mit ein paar Worten Ausdruck verleihen?
So geht mein Herz innerlich auf die Reise und lässt all das, was gerade bewegt, Revue passieren. Immer wieder fallen mir Situationen ein, in denen ich Gottes Treue ganz praktisch erleben durfte. Ich erkenne Seine Hand in so vielen kleinen und großen Details und beginne, Ihm dafür zu danken. Zu danken für jeden noch so kleinen inneren Impuls, der mir im Alltag immer wieder zeigt, dass Gott nahe ist. Zu danken für all die lieben Menschen in meinem Leben. Für jedes gute Wort. Für Versorgung und Schutz. Und dann erinnere ich mich an all die Wunder, die ich zeitweise nicht für möglich gehalten hätte: innere und körperliche Heilung, Führung und Leitung in existentiellen Lebensfragen, Wiederherstellung meiner kleinen Familie… Diese Welle der Dankbarkeit übermannt mich beinahe und mein Herz fließt mit Worten über: „Danke, Herr, für Deine Treue in all den großen und kleinen Dingen! Wo wäre ich nur ohne Dich?“ Sicher hätte ich mir viele Herausforderungen und tiefe Täler in meinem Leben nicht freiwillig so ausgesucht. Aber rückblickend zu sehen, was Gott aus ihnen gemacht hat, wie viel Schönheit aus ihnen hervorgegangen ist und wie sehr ich daran wachsen durfte, jagt mir immer einen ehrfürchtigen Schauer über den Rücken. Gott ist gut! Und Er ist treu! Diese Wahrheiten sind unerschütterlich. Ist das nicht ein wunderbares Lebensfundament?
Wie gut tut es doch, ab und zu einmal innezuhalten und einen dankbaren Blick auf das eigene Leben zu werfen. Auch wenn die Umstände gerade herausfordernd sind. Denn Dank öffnet unsere Augen für das Wirken Gottes in unserem Leben. Dieses Wirken zu erkennen, tut auf allen Ebenen unseres Seins gut.
Foto: Canva