Ich sehne mich nach Ewigkeit

Amelie Rick
20. August 2020

Heute möchte ich einen ganz besonderen Moment mit Euch teilen, der mich innerlich verändert hat und mich die Welt nun mit anderen Augen sehen lässt. Immer wieder kehre ich zu diesem Moment zurück und verdeutliche mir, dass das, was ich dort erlebt habe, wirklich passiert ist. Dass das, was ich dort gespürt habe, Realität ist. Eine Realität, an die ich mich immer wieder erinnern will und muss. Weil sie mir unendlich gut tut:

Vor etwa 1,5 Jahren lag ich im Krankenhaus und kämpfte um mein Leben. Mein Immunsystem war kaum noch vorhanden, ich hatte sehr große Schmerzen und die Ärzte kamen und gingen, ohne eine Antwort auf meine Beschwerden zu finden. Meine körperlichen Kräfte versagten langsam und mir wurde bewusst, dass es sein könnte, dass ich in den folgenden Tagen sterbe. Ich machte mir in dieser Zeit große Sorgen um meinen Mann und meinen Sohn. Wie sollten sie ohne mich weiterleben? Würden sie es schaffen oder daran zerbrechen? Ich merkte, dass mich diese Gedanken innerlich auffraßen. Da ich körperlich so schwach war, merkte ich jedoch, wie mein Körper meinen Gedanken einen Riegel vorschob. Ich konnte irgendwann an nichts Schlimmes mehr denken. Es hätte mich schlicht zu viel Energie gekostet.

Diese Erfahrung tat meiner Seele paradoxerweise sehr gut, denn statt sich zu sorgen öffnete sie mir den Zugang zu Gott in einer Weise, wie ich es noch nie zuvor erlebt hatte: In all meiner Schwachheit und der Konfrontation mit dem Gedanken Tod begegnete ich der Ewigkeit. Nicht sichtbar und doch mit solch einem großen und mich vollkommen ausfüllenden Frieden und einer so starken Gewissheit, dass ich in der Ewigkeit weiterleben werde, dass ich mich wie in einem Nebel befand. Einem Nebel aus Zeitlosigkeit, Frieden, Freude und Licht. In diesem Moment lösten sich alle Sorgen in mir auf. Mir wurde ganz deutlich und spürbar bewusst, dass ich für die Ewigkeit geschaffen wurde und dass, wenn mein Leben auf Erden enden, es im Himmel für mich weitergehen würde. Dieser Gedanke umgab meine Seele seitdem trost- und kraftvoll und setzte einen Hunger in mir frei, der wohl erst gestillt werden wird, wenn ich dann wirklich sterben werde: Einen Hunger nach einem ewigen Leben in der Gegenwart meines Gottes. Denn diese Intensität und Qualität an Leben, die ich dort in diesem Nebel erleben durfte, war einfach nur herrlich.

Ich danke Gott dafür, dass ich nun doch noch eine Weile auf dieser Erde verweilen darf. Ich bin wieder vollständig gesund. Ich darf mit meinem Mann und meinem Sohn weiter zusammen sein, das Leben zusammen meistern und mir dabei stets bewusst sein, dass Gott uns in Seiner starken Hand hält. Was ich seitdem jedoch immer wieder erlebe, ist diese Sehnsucht nach Ewigkeit in mir. Ich habe keine Angst davor, dass ich diese Erde einmal verlassen muss. Ich freue mich eher darauf, dass es eines Tages soweit sein wird. Das hat nichts mit Todessehnsucht zu tun, versteht mich nicht falsch 😉 Es hat etwas mit Himmelssehnsucht zu tun, weil ich einen kleinen Teil davon schmecken durfte, wie es dort wohl sein wird. Bis dahin will ich meine Zeit aber nicht mit verzehrendem Schmachten verbringen, sondern damit, mir immer wieder klar zu machen, dass ich schon heute Zugang zu diesem Himmel habe. Nämlich immer dann, wenn ich Zeit mit meinem Gott verbringe, mich mit Seinem Wort auseinandersetze, Ihn anbete und in dem Bewusstsein lebe, dass ich allezeit von Ihm umgeben bin. Das macht mein Leben lebenswert und hilft mir, es mit der richtigen Perspektive zu betrachten. Und dafür bin ich sehr dankbar!

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