Du flüsterst in die Tiefen meines Seins

Amelie Rick
20. Februar 2024

Ich liebe es, Menschen dabei zuzusehen, wie sie das tun, was sie am meisten erfüllt. Für mich sind das Momente, in denen ich das Knistern zwischen Himmel und Erde hören kann. Weil sich diese zwei Orte genau dann berühren, wenn sich Menschen dazu stellen, wer sie tief in sich selbst sind und wozu sie geschaffen wurden.

Gleichzeitig staune ich immer wieder darüber, wie unterschiedlich wir Menschen doch ticken. Mein Mann zum Beispiel geht voll und ganz darin auf, wenn er technische Neuheiten für sich erobern oder zwischen zehn parallel geöffneten Excel-Tabellen auf dem Laptop-Bildschirm hin- und herspringen kann, um irgendwelche komplizierten Zusammenhänge herzustellen, von denen ich nicht mal ansatzweise etwas verstehe. Dafür schaut er mir wiederum kopfschüttelnd über die Schulter, während ich mühelos und sogar gerne Geburtstagskarten schreibe 😉 Ich bewundere meine beiden Schwägerinnen, die Lehrerinnen sind, und das mit so großer Leidenschaft, dass sie sich voller Kraft den unwegsamen Hindernissen stellen, die ihnen das Bildungssystem täglich in den Weg stellt. Sie lassen sich nicht kleinkriegen oder beginnen, den Anspruch an ihre Arbeit herunterzuschrauben. Nein! Denn sie lieben es, die Kinder, die ihnen anvertraut sind, positiv zu prägen und auf das Leben vorzubereiten. Auch wenn ich an eine meiner Freundinnen denke, die jedes Jahr auf’s Neue wunderbare und sehr berührende Musicals schreibt, durch die viele Menschen auf kreative und berührende Weise Gottes Wesen erstmalig oder neu kennenlernen, komme ich ins Staunen:

Denn anhand all dieser und noch viel mehr Personen in meinem Leben zeigt mir Gott nicht nur, dass Er wirklich jedes Seiner Geschöpfe einzigartig erschaffen hat. Er zeigt mir vor allen Dingen, was für eine Kraft darin verborgen liegt, wenn Menschen erkennen, was ihre Gaben sind, und wenn sie den Mut aufbringen, sich zu ihnen zu stellen und in ihnen zu wachsen. Denn genau dann berühren sich Himmel und Erde. Denn genau dann kommt jeder in das einzigartige Leuchten hinein, das Gott in ihm angelegt hat. In ein Leuchten, das so attraktiv nach außen strahlt, dass die Welt um uns herum ein wenig heller wird. Und genau so etwas brauchen wir doch in diesen Zeiten: Wir brauchen Hoffnung tief in unseren Herzen. Und Hoffnung um uns herum.

So möchte ich uns heute neu Mut machen, uns innerlich nach dem auszustrecken, was Gott an Einzigartigem in uns angelegt hat. Das muss gar nichts „Großes“ sein. Auch das vermeintlich Kleine kann uns zutiefst erfüllen und dem anderen die Welt bedeuten. Du liebst Blumen und sorgst dafür, dass immer frische auf dem Wohnzimmertisch stehen? Du deckst den Frühstückstisch jeden Morgen liebevoll, sodass sogar die Butter lächelnd in den Tag startet? Das ist wahrhaft wunderbar! Danke, dass Du so treu dem folgst, was Dein Herz glücklich macht. Denn es strahlt in Deine Umwelt hinein.

Mir zeigen diese Lichtmomente, dass es wichtig ist, dass wir dieses Etwas, das uns lebendig macht, möge es noch so groß oder klein in unseren Augen sein, wirklich TUN. Denn genau in diesem Tun wenden wir uns dem Leben zu und von dem ab, was uns im Gestern oder Morgen gefangen hält. Denn in diesem Tun kommen wir im Hier und Jetzt an. Dort, wo Gott zu finden ist. Denn Gott ist ein Gott der Gegenwart, der uns jetzt begegnen möchte. Nicht nachher, nicht gleich, nicht morgen und nicht nächste Woche. Nein! Jetzt! Und indem Du Dich mit dem Tun all der Dinge, die Du liebst, mitten ins Hier und Jetzt begibst, spürst Du die Energie, die im Spiel war, als Gott Dich erschaffen, erdacht und sich genau überlegt hat, was für eine Tätigkeit diejenige sein soll, in der Du Ihm und Seiner Schöpferkraft auf die für Euch zwei schönste Art und Weise begegnen kannst.

Diese Zeilen sind natürlich keine Aufforderung, uns blind ins geschäftige Tun zu stürzen, um uns selbst zu verwirklichen und unsere Anerkennung daraus zu ziehen. Denn ich weiß nur zu gut, dass man auch von dieser Seite vom Pferd fallen kann. Meine Zeilen sollen eher all diejenigen ansprechen, die sich allzu oft vom alltäglichen Leben davon abhalten lassen, sich an den Gaben zu erfreuen, die sie in sich tragen. Ich bin der festen Überzeugung, dass in jedem von uns ein schöpferischer Funke schlummert. Weil wir, wie die Bibel es sagt, im Ebenbild Gottes geschaffen wurden. Und somit steckt auch etwas von Seiner Schöpferkraft in uns. Und genau so wie Gott Freude daran hatte, seine Schöpferkraft auszuleben, dürfen auch wir es tun. Um am Ende darauf gucken und voller Genuss sagen zu können: Es ist gut!

Auf diese Weise machen wir uns eins mit Ihm. Wir lassen zu, dass wir innerlich neu erleuchtet werden. Und ganz wie von selbst kann auch die Welt um uns herum es sehen: Hier ist ein Licht! Hier ist Leben. Hier ist Hoffnung. Hier ist Freiheit. Und sie sind nicht von dieser Welt…

 

Matthäus 5; 13-15:

Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

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