Ruhe… Was für ein schönes Wort. Was für ein sehnsuchtsvoller Ort, an den ich mich gerade in diesen herausfordernden Zeiten, in denen ich gleichzeitig mein Kind betreue, arbeite und studiere, flüchten möchte. Die Umstände scheinen mir ins Gesicht zu schreien: „Ruhe? Diesen Luxus kannst Du Dir gerade nicht erlauben. Mach weiter! Augen zu und durch und irgendwann ist es dann geschafft, dieses Chaos, das den Namen ‚Corona‘ trägt.“ Doch will ich mich diesen lauten, auf mich einprasselnden inneren Stimmen nicht beugen. Denn ich kenne jemanden, dem es nicht unmöglich ist, mich an einen Ort der Ruhe zu versetzen, in dem ich wirklich inneren Frieden finden kann, egal, was die Umstände gerade für chaotische Tänzchen um mich herum aufführen.
So schließe ich für einen Moment die Augen. Atme tief durch. Mache mir klar, was für wunderbare Mächte mich wunderbar bergen. Lege meine sorgenvollen, gestressten Gedanken bewusst vor dem Thron des Herrn meines Lebens ab und lasse meinen Kopf auf Seinen mächtigen Schoß sinken. Der Druck fällt von meinen Schultern ab. Sanft streichelt mir eine Hand durchs Haar und leise summt eine tiefe, mir wohl vertraute Stimme vor sich für mich hin. Innere Fragen kommen langsam zur Ruhe und finden Antwort in den souveränen, liebevollen Augen desjenigen, der mich hält. Ich merke, wie es leicht in meinem Herzen wird. Wie ich mich ganz und gar dem Vertrauen hingeben kann, das mir hier an diesem Ort angeboten wird. Ich bin sicher. Vollkommen sicher. Getragen und geliebt. Und eingehüllt in eine Ruhe, die ich nur hier finde. Immer und immer wieder. Ganz egal, was um mich herum ist.
Ruhe… was für ein schönes Wort. Was für ein sehnsuchtsvoller Ort, an den ich immer wieder kehren darf, wenn ich merke, dass ich jemanden brauche, der mich wieder in meine innere himmlische Ordnung zurückruft.
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